Ohne_Fragen_keine_Antworten

Sinnfragen berühren uns, kindliche Fragen nerven uns bisweilen, vor Tabufragen schrecken wir oft zurück, und durch Killerfragen, die als Waffe eingesetzt werden, fühlen wir uns zumeist verletzt. Fragen sind auch die erste Reaktion auf Verunsicherung, Orientierungslosigkeit, Angst – wie wir das gerade infolge der Weltlage erleben. Abgesehen von den vielen Infos im Internet, Zeitungsartikeln und TV-Diskussionsrunden und Analysen, hilft es uns am meisten, unsere diesbezüglichen Fragen mit Freunden/Freundinnen, im Team oder mit Mitarbeitenden zu besprechen. Vor allem aber ein Gespräch mit einem Coach bietet Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, die Möglichkeit, gemeinsam ein Bild „der Lage“ zu entwickeln, Orientierung zu schaffen, Einsichten und Lösungen zu generieren.

Fragen implizieren Hypothesen – wie haben unbewusst oder bewusst Annahmen von Ideen, die uns zu bestimmten Fragen führen. Diese tragen dazu bei, Unterschiede in der Wahrnehmung von Wirklichkeiten zu erkennen – Unterschiede in Beziehungen, Unterschiede zwischen heute und morgen. Fragen erweitern Kommunikationsräume, ermöglichen Bewusstheit und damit oft neue Handlungsoptionen. Die Betrachtung eines Themas aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht es, Simplifizierungen zu hinterfragen, Komplexität besser zu verstehen und somit systembezogen angemessen handeln zu können.

Fragen eröffnen Räume zum Nachsinnen, schaffen Zutritt zu erweitertem Verstehen. Es öffnen sich Türen zu anderen Erlebnis- und Erfahrungswelten, die uns „ungefragt“ vielleicht verschlossen geblieben wären. Zu fragen bedeutet auch zweifeln – oder wie Richard P. Feynman einmal sagte: „Wir müssen unbedingt Raum für Zweifel lassen, sonst gibt es keinen Fortschritt, kein Dazulernen. Man kann nichts Neues herausfinden, wenn man nicht vorher eine Frage stellt. Und um zu fragen, bedarf es des Zweifelns.“